Dr. Paul Tüffers war ein engagierter und vielseitiger Mediziner, dessen Lebensweg bemerkenswerte Stationen zwischen Westfalen und Thüringen, zwischen Kriegs- und Friedenszeiten, kennzeichnete.
Geboren am 15. August 1888 in Rüthen als zweites von acht Kindern, war Paul Tüffers geprägt von einer bodenständigen, westfälischen Familie. Seine schulische Laufbahn begann klassisch in der Elementarschule, führte ihn ins renommierten Gymnasium „Theodorianum“ zu Paderborn, wo er 1907 sein Abitur machte. Der anschließende Weg durch verschiedene Universitäten – Berlin, Münster, Greifswald, Leipzig – unterstreicht seine fachliche Neugier und seinen Ehrgeiz. Bereits im Examen glänzte er mit „Sehr gut“, und nach seiner Promotion im Oktober 1912 zum Doktor der Medizin begann sein Weg als Arzt.
Tüffers war während des Ersten Weltkriegs an verschiedenen Kriegslazaretten als Arzt tätig, oft unter anspruchsvollen und herausfordernden Bedingungen, zum Beispiel als Assistent von Prof. Martens in Maubeuge und Prof. Hummelsheim in Leuven und schließlich als leitender Chirurg in Brüssel. Nach Kriegsende und Entlassung aus der Gefangenschaft übernahm er 1919 die Praxis von Dr. Zitak in Leinefelde und prägte Jahrzehnte lang die medizinische Versorgung der Region als Chefarzt des St. Josef Krankenhauses und Vertragsarzt der Deutschen Reichsbahn.
Sein Engagement ging aber weit über die reine Medizin hinaus: Bereits 1922 gründete er die örtliche DRK-Gruppe und setzte sich als Kreiskolonnenführer für das Rote Kreuz ein. Auch den Ausbau des Krankenhauses und die Einführung innovativer Beratungsmodelle wie der „Mütter- und Schwangerenberatung“ 1954 trieb er entscheidend voran.
1965 beendete Dr. Tüffers seine Tätigkeit als Chefarzt, blieb aber bis 1972 noch als praktischer Arzt aktiv. Sein Leben endete am 6. Dezember 1975 in Leinefelde, wo er auch beigesetzt wurde. Die Mischung aus fachlicher Exzellenz, sozialem Engagement und regionaler Verbundenheit machen Paul Tüffers zu einer prägenden Persönlichkeit für das Eichsfeld und darüber hinaus.
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